Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Ein Tag, an dem man innehalten und gedenken kann, an dem man aber sicherlich auch das Schöne feiern darf.
Vor einigen Jahren habe ich den Film "Das Leben ist schön" gesehen. Seitdem handelt es sich dabei um meinen absoluten Lieblingsfilm, den ich mich aber nur so selten traue zu sehen (obwohl ich ihn auf DVD besitze), weil die Geschichte einfach zu überwältigend ist.
Im Italien Ende der 1930er Jahre lernt Guido die junge Lehrerin Dora kennen und verliebt sich sofort in sie. Er stellt allerlei Unsinn an, um ihr zu imponieren und schließlich kann er die junge Frau für sich gewinnen. Sie führen ein fröhliches, glückliches Leben in ihrer italienischen Kleinstadt, Dora arbeitet weiterhin als Lehrerin, Guido führt eine Buchhandlung. Der gemeinsame Sohn der beiden, Giosué, spielt häufig in der Buchhandlung.
Als Guido, der Jude ist, Giosué als "Halbjude" schließlich deportiert werden sollen, folgt Dora ihnen freiwillig ins Konzentrationslager. Die drei werden getrennt, Dora kommt ins Frauenlager, Guido und Giosué bleiben zusammen. Um seinen Sohn zu beschützen, erklärt Guido ihm, es würde sich um ein Spiel handeln. Um zu gewinnen, dürfe Giosué sich nicht den Anderen (den Nazis) zeigen, er müsse bescheiden sein und Hunger aushalten können. All die grausamen KZ-Regeln stellt Guido als Teil eines harmlosen Kinderspiels dar und so gelingt es ihm, die Schrecken des Krieges und des Lagers von seinem kleinen Sohn fernzuhalten. Der Sieger des Spiels, so Guido, gewinne einen echten Panzer.
Ein Teil der Familie geht als Sieger aus der Geschichte hervor, aber nicht jeder kann das Spiel gewinnen. Das Ende ist voller Glück und zugleich voller Tragik und genau der Grund, warum ich den Film so wunderbar finde, aber kaum schauen kann. Vermutlich ist es auch der Grund, warum dieser Film mit zahlreichen Preisen (einschließlich mehreren Oscars) ausgezeichnet wurde.
Zum Glück gibt es seit 1998 auch eine Textausgabe. Die ist auch lustig und traurig, schön und tragisch, voller Liebe und Verzweiflung und das alles gleichzeitig. Und eigentlich ist das genau das richtige für einen Samstag, an dem man an all die Schreckensgeschichten aus den Lagern denken kann - aber auch all die Glücksgeschichten der Überlebenden feiern kann.
„Dies ist meine Geschichte, dies ist das Opfer, welches mein Vater erbracht hat, dies war sein Geschenk an mich. Wir haben das Spiel gewonnen.“
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