"Lass das mal den Ofen machen"

Ich bin ein Kochmuffel. Wann immer es irgendwie möglich ist, trete ich diese Aufgabe ab. Ich mache es nicht gut und schon gar nicht gerne. Klar, Nudeln bekomme sogar ich hin, Rührei oder Pfannkuchen, kein Problem. Mehr muss es für mich aber nicht sein.

 

Außer andere machen es, versteht sich. Dann bin ich dabei. Ich verspreche auch gerne "Hilfe" beim Kochen, allerdings beschränkt die sich zumeist auf Gequatsche nebenbei. Ich rede aber auch niemandem rein! Wer in meiner Anwesenheit kocht, muss keine Angst vor Zurechtweisung haben. Das ist doch schon viel wert!

 

Als mir jetzt das Buch von Rukmini Iyer mit dem netten Titel "Lass das mal den Ofen machen" über den Weg lief, habe ich trotzdem sofort zugeschlagen. Aus mehreren Gründen.

 

Erstens macht der Titel Mut. Nicht ich muss kochen, sondern der Ofen? Alles klar, kriegen wir hin. Der Ofen und ich verstehen uns (meistens). Wir haben Erfahrung zusammen, denn backen macht mir deutlich mehr Spaß als kochen (siehe hier oder hier).

 

Zweitens liebe ich Ofengerichte! Spätestens, wenn etwas überbacken ist oder zumindest warmer, halbflüssiger Käse mit im Spiel ist, bin ich begeistert.

 

Drittens gibt es weniger Abwasch. Nicht tausend verschiedene Töpfe für Beilage, Gemüse, Hauptzutat, Sauce - alles kommt in die Form oder aufs Blech und ab in den Ofen. Die extra Töpfe, die dennoch anfallen, kann man bequem schon abspülen, während das Gericht im Ofen ist und fertig.

 

Viertens kann man die Zeit, die das Essen im Ofen vor sich hin brutzelt, auch schöner nutzen als für den Abwasch. Besonders abends empfinde ich die Kochzeit immer ein bisschen als verlorene Zeit - man muss dauernd daneben stehen, umrühren, aufpassen. Dann isst man, und zack, ist der Abend auch schon rum.

 

Fünftens: ob aus dem Ofen oder nicht, aber die Bilder der Gerichte im Buch sehen unverschämt lecker aus. 

 

Insgesamt klingen die Rezepte einfach auch für eine Koch-Niete wie mich umsetzbar. Die Einleitung verspricht das Prinzip "alle Zutaten in eine feuerfeste Form geben, diese in den Backofen schieben, essen". Das klingt doch wirklich fantastisch.

 

Das Buch wartet nur noch auf seinen ersten Einsatz. Der wird auch kommen, allerdings muss erst eine Entscheidung getroffen werden: womit fängt man an? Lieber kurzgegrilltes Gewürz-Steak mit Paprikastreifen, Chilischote und Zwiebeln? Oder doch ein Avocado-Hähnchen-Salat mit Granatapfel und Naturreis? Ich werde berichten!

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