Lange waren Ruth und Jann das Traumpaar. Haben sich blind verstanden, hatten die gleichen Ziele und Träume. Die gemeinsame Tochter Sisal war zwar ungeplant, aber nie ungewollt.
Als sie sich kennenlernten, startete Janns Brauerei aus lokalen Produkten gerade voll durch. Geld war kein Problem, Arbeit auch nicht. Inzwischen ist die Brauerei aber Geschichte und Jann lebt von seinen Ersparnissen. Doch wie lange können die halten?
Ein bisschen was scheint noch da zu sein. Zumindest kauft Jann in Brandenburg ein Schloss. Ein altes, verfallenes, restaurierungsbefürftiges Schloss, mitten im Nirgendwo, in Solikante (Gut). Ruth ist skeptisch und möchte das gemeinsame Zuhause in Berlin eigentlich nicht verlassen.
"Solikante Solo" von Björn Kern ist die Geschichte zweier Menschen, die in der Mitte ihres Lebens sind - und vielleicht am Ende des gemeinsamen Wegs. Es ist auch die Geschichte einer Spaltung, die derzeit so oft auch im Großen in der Gesellschaft wahrgenommen wird. Es ist die uralte Geschichte von Dorf (Ruhe, bekannte Gesichter) gegen Großstadt (kurze Wege, Multikulti) und die Geschichte, wie wir doch alle irgendwie von unseren Ängsten begleitet und getrieben werden. Es ist aber auch die Geschichte von dem, was uns eint.
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