David Park: "Reise durch ein fremdes Land"

Es ist nur ganz kurz vor Weihnachten, als sich der Familienvater Tom ins Auto setzt.

 

Er muss seinen Sohn Luke abholen, der allein und krank in seiner Studentenunterkunft in England sitzt, hunderte von Kilometern entfernt von zuhause. Eigentlich hätte Luke mit dem Flugzeug über die Feiertage anreisen sollen, doch unerwartet starker Schneefall und seine Krankheit machen der Familie einen Strich durch die Rechnung.

 

So macht sich Tom auf den Weg, um die Familie an Weihnachten zusammen zu bringen - nie war es wichtiger, als in diesem Jahr.

 

Mit dem Auto kann sich Tom nur langsam durch die Schneemassen bewegen, zu groß ist die Gefahr, von der Fahrbahn abzukommen und sein Ziel nicht zu erreichen.

 

Während er unermüdlich und stundenlang von Belfast über Schottland nach Sunderland fährt, beobachtet Tom, der als Fotograf arbeitet, seine Umgebung wie durch die Linse einer Kamera. So überrascht es auch nicht, dass er sich in Bildern an die großen Momente seines Lebens erinnert.

 

Das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, kommt ihm in den Sinn, und mit ihm ihre gemeinsame Kennenlerngeschichte.

 

Er denkt an die vielen Familien, für die er Bilder in den unterschiedlichsten Situationen gemacht hat - Hochzeiten, Geburtstage, Trauerfälle.

 

Und er denkt an seinen älteren Sohn Daniel.

 

Auf nicht ganz 200 Seiten schafft David Park in "Reise durch ein fremdes Land" nicht nur ein winterliches Panorama, sondern auch und vor allem einen eindrücklichen Blick in das Innere dieses Familienvaters, der mit sich, seiner Familie und seiner Vergangenheit ins Reine kommen muss. Ein toller, berührender Roman.

 

 

 

Verfasser: EJ

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