Andrea und Dirk Liesemer: "Tage in Sorrent"

Es ist 1876, als sich Friedrich Nietzsche mit seinem Studenten Albert Brenner in den Zug setzt. Nach Sorrent am Golf von Neapel soll es gehen, wo Nietzsche hofft, sich von seinen Migäneattacken erholen zu können. So geplagt ist er von seinem Leiden, dass er seiner Professur in Basel kaum gerecht werden kann. Einige Jahre lebt er nun schon in der Schweiz, nachdem er seine deutsche Staatsbürgerschaft abgelegt hat.

 

Seine mütterliche Freundin, die Schriftstellerin Malwida von Meysenbug, hat ihn, Brenner und den Philosophen Paul Rée nach Italien eingeladen. Ihre "Söhne" nennt sie sich heimlich. Sie sollen dort arbeiten, sich erholen und gemeinsam eine Akademie für junge Menschen gründen.Auch Richard Wagner und seine Ehefrau Cosima verbringen dort einige sonnige Monate.

 

Doch nach und nach stellt sich heraus, dass auch in Sorrent die Sonne nicht immer scheint. Der Winter ist auch dort feucht und ungemütlich. Nietzsches Migräne und sein Augenleiden verbessern sich nicht, sein Student Brenner hat die Schwindsucht.  Und dann gerät Nietzsche auch noch mit Wagner aneinander...

 

Andrea und Dirk Liesemer haben mit "Tage in Sorrent" einen von der Wirklichkeit (und Zitaten) inspirierten Roman geschaffen, der nicht nur wunderbar lesbar ist, sondern auch den großen Philosophen mit allen Zweifeln und Ängsten ganz antastbar und, irgendwie, menschlich werden lässt.

 

 

Verfasst von: EJ

Kommentar schreiben

Kommentare: 0